Die Einführung des Pfandsystems wurde von der Regierung als Erfolg verkauft: weniger Müll, mehr Recycling, ein grüneres Land. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell, dass es hier nicht nur um Umweltschutz geht – sondern um das Verschleiern sozialer Missstände.
Denn still und leise hatte die Regierung ein zweites Ziel: den Ärmsten der Gesellschaft eine Möglichkeit zu geben, ein paar Cent dazuzuverdienen. Offiziell klang das wie „Hilfe für Bedürftige“. In Wahrheit war es ein Eingeständnis: Das Land schafft es nicht, allen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.
Heute sieht man die Folgen täglich. Menschen durchwühlen Mülleimer, sammeln Flaschen an Bahnhöfen oder stehen mit Plastiksäcken vor den Rückgabeautomaten. Das Bild, das sich zeigt, ist eindeutig: Ein Land, das stolz auf sein Pfandsystem ist, aber gleichzeitig zulässt, dass Menschen darauf angewiesen sind, um überhaupt etwas zum Leben zu haben, steht nicht gut da – es steht schlecht da.
Pfandflaschen mögen die Straßen sauberer machen, aber sie sind auch ein Symbol dafür, dass echte Lösungen für Armut fehlen. Statt fair bezahlter Arbeit, sozialer Sicherheit und würdiger Unterstützung gibt es Pfandbons an der Supermarktkasse.
Das ist kein Fortschritt. Das ist ein Armutszeugnis.